Der beste Abfall ist der, der erst gar nicht entsteht
- Vermeidung
- Vorbereitung zur Weiterverwendung
- Recycling
- Sonstige Verwertung, energetische Verwertung, Verfüllung
- Beseitigung
Abfallvermeidung ist praktizierter Umweltschutz, der nicht nur die natürlichen Ressourcen schont, sondern auch den Geldbeutel.
Erreicht werden kann dies, in dem der Materialverbrauch reduziert wird. Dies hat dann Erfolg, wenn es gelingt, Produkte länger bzw. mehrfach zu nutzen, zu reparieren und wiederzuverwenden oder wenn bestimmte Stoffe und Produkte ersatzlos eingespart bzw. weggelassen werden können.
Abfallvermeidung ist in jeder Lebenssituation möglich, ob im Haushalt, unterwegs, im Büro oder Betrieb oder in der Schule. Abfall vermeiden kann durch viele kleine Maßnahmen umgesetzt werden. Sie haben es selbst in der Hand, wieviel Abfall Sie produzieren.
Verpackungen vermeiden
Weniger ist mehr – beim Einkauf möglichst schon auf verpackungsfreie Produkte achten:
Abgepackte und verschweißte Waren verursachen oft unnötigen Abfall. Greifen Sie deshalb zu Produkten, die wenig oder gar nicht verpackt sind und vermeiden Sie Luftverpackungen. Sie können mit Ihrer Kaufentscheidung beeinflussen, wie viel Verpackungsabfall anfällt und alle zusammen können wir dafür sorgen, dass sich verpackungsfreie oder verpackungsärmere Produkte langfristig durchsetzen. Damit wird sehr viel für die Abfallvermeidung bewirkt.
Hier finden Sie einen Leitfaden für den unverpackten Einkauf.
Mehrweg- vor Einwegverpackungen: Getränke und Milchprodukte sind meistens in Mehrwegverpackungen erhältlich. Eine Mineralwasser Mehrwegflasche wird im Durchschnitt über 50mal wiederbefüllt. Vermeiden Sie also beim nächsten Einkauf Einwegverpackungen und setzen Sie auf Mehrweg.
Die richtige Packungsgröße wählen – Sagen Sie NEIN zu XXL-Verpackungen
Viele Bürger leben in 1 – 2 Personenhaushalten. Leider werben Supermärkte oft mit kostengünstigen XXL-Verpackungen. Lassen Sie sich nicht von Rabatten für Großverpackungen blenden. Denn jedes Lebensmittel das übrig bleibt, ist zu schade für den Müll.
Nachfüllpackungen statt Einwegverpackungen nutzen – Greifen Sie zu Nachfüllverpackungen. Vor allem Sanitär- und Hygieneartikel werden als Nachfüllvariante in Drogeriemärkten angeboten. Diese Nachfüllpackungen verursachen weniger Abfall, da beispielsweise auf Pumpspender verzichtet wird.
Mehrfachverpackungen vermeiden
Das Abfallaufkommen wird durch überflüssige Verpackungen und sogenannte Portionsverpackungen unnötig erhöht. Meist möchten die Hersteller damit mehr Inhalt vortäuschen. Zeigen Sie diesen Produkten die kalte Schulter.
Verpackungen aus nur einem Material kaufen – Vermeiden Sie Verpackungen, die aus verschiedenen Stoffen bestehen. Beispielsweise werden Papierverpackungen mit Blickfenstern aus Plastikfolie versehen oder Glasflaschen von Deos mit Plastikaufsätzen verklebt. Derzeit können nur sortenreine Stoffe recycelt werden. Mischstoffe landen hingegen in der Müllverbrennung.
Verzicht auf Plastiktüten
Durch den Verzicht auf Plastiktüten beim Einkauf lässt sich auf Dauer viel Abfall und eine Menge Geld einsparen. Etwa 200 Plastiktüten verbraucht ein Europäer im Durchschnitt pro Jahr. Dabei gibt es mit Stoffbeuteln, Einkaufskörben und Einkaufsnetzen praktische wiederverwendbare Alternativen.
Papierverbrauch reduzieren
Trotz Computerdateien, E-Mail-Versand und Internet steigt seit Jahren der Papierverbrauch. Reduzieren Sie Ihren Papierverbrauch, indem Sie überlegen, ob Sie eine Nachricht ausdrucken müssen und falls ja, bedrucken Sie Vorder- und Rückseite und verwenden Sie Recyclingpapier. Dieses besteht größtenteils aus wiederverwertetem Altpapier.
Papiert? – unsere Infobroschüre rund ums Papier.
Reklame vermeiden
Ein Aufkleber auf dem Briefkasten mit der Bittekeine Reklame einzuwerfen sorgt dafür, dass werbende Unternehmen keine Abnehmer für ihre Prospekte finden. Damit sinkt der Papierverbrauch, da die meisten Prospekte ohnehin im Papierkorb vor den Briefkästen landen. Die Hoffnung: Je mehr Menschen mitmachen, desto weniger Werbung wird gedruckt.
Gebrauchtwarenbörse, Secondhand-Läden, Warentauschtage und Co
In fast jeder Stadt gibt es Antiquariate, Secondhand-Läden und Flohmärkte. Dort können Sie Dinge, die Sie nicht mehr brauchen, gegen etwas Taschengeld wieder an den Mann oder die Frau bringen. Natürlich finden sich dort auch Dinge, die man selbst gebrauchen kann und so nicht neu kaufen muss. Nicht alles, was in Ihrem Haushalt, Betrieb oder in Ihrer Bildungseinrichtung überflüssig ist, ist gleichzeitig auch Müll. Spenden Sie diese Dinge an gemeinnützige Organisationen, die mit dem Verkauf ihre Arbeit finanzieren.
Praktisch sind auch Umsonstläden, kostenlose Kleinanzeigen, soziale Kleiderläden oder Warentauschtage sowie unsere Online-Gebrauchtwarenbörse.
Essensabfälle vermeiden
Rund 8.000 Tonnen Bioabfälle produzieren die Haushalte im Landkreis Tübingen jedes Jahr. Mit einem Einkaufszettel und Speiseplan für die Woche bringen Sie Ordnung in Ihren Kühlschrank und sorgen dafür, dass weniger Essen in den Abfall wandert.
Reparieren statt wegwerfen
„Reparieren lohnt sich nicht!“ – das bekommt man oft zu hören, will man beispielsweise einen defekten Fernseher beim Händler zur Reparatur abgeben. In unserem Reparaturführer finden Sie viele Betriebe, die das Reparaturhandwerk noch verstehen. Wer seine Geräte oder Möbel selbst reparieren möchte, aber nicht weiß, wie das geht, findet in einem Reparatur-Café Unterstützung.
Leihen oder Mieten
Viele Dinge benötigt man nur ein einziges Mal, da lohnt sich keine Anschaffung. Bibliotheken bieten beispielsweise Bücher, CDs und DVDs an, die man gegen eine geringe Gebühr ausleihen kann. Gerade bei größeren Maschinen und Geräten (z.B. Gartenhäcksler, schwerer Bohrhammer …) lohnt ein Neukauf nicht, da diese nur selten genutzt werden. Spezialisierte Verleihfirmen und Baumärkte bieten hier ein vielfältiges Angebot.
Adressen hierzu finden Sie in unserem Reparaturführer in der Kategorie „Verleihen“.
Gebrauchtes statt Neues kaufen
Ist aufgrund der häufigen Nutzung dennoch ein Kauf die bessere Lösung, tut es vielleicht auch ein gebrauchtes Produkt. Damit lässt sich zumindest zusätzlicher Abfall vermeiden, der zwangsläufig bei jedem neuen Herstellungsprozess anfällt. Bei langlebigen Produkten wie PKWs wird dies ja auch praktiziert.
Vesperbox statt Alufolie
Verzichten Sie auf Pausenstullen in Alufolie oder Plastiktütchen. In Schule, Büro und auf Reisen sind Vesperboxen nicht nur praktisch, da sie nach dem Auswaschen wiederverwendet werden können, sondern auch noch umweltfreundlich. Besonders dann, wenn das Material aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wurde und biologisch abbaubar ist.
Feste feiern ohne Müll
Die nächste Feier kommt bestimmt. Servieren Sie Ihren Gästen die Speisen und Getränke auf echtem Geschirr und vermeiden Sie Einweg-Lösungen aus Pappe und Plastik. Das schont die Umwelt – und Abwaschen ist deutlich günstiger als Einweg-Geschirr zu kaufen.
Tipps hierzu finden Sie in unserem Flyer ‘Feste feiern ohne Müll’.
Alte Handys verkaufen oder verschenken
Der durchschnittliche Produktlebenszyklus eines Mobiltelefons liegt derzeit bei 1,5 Jahren. Doch was passiert mit den ausgemusterten Modellen? Angeblich verstauben Millionen alte Handys in den Schubladen. Bis zu 120 Millionen könnten es nach neuesten Schätzungen sein, die in Deutschland ungenutzt herumliegen. Alte funktionsfähige Handys kann man auf Online-Börsen verkaufen oder kostenlos bei der Althandyinitiative der Deutschen Umwelthilfe in Kooperation mit der Telekom einsenden (auch defekte Geräte).
» Näheres hierzu erfahren Sie bei den verschiedenen aktuellen Handy-Sammelaktionen im Netz.
Akkus nutzen und leere Batterien zurückgeben
Pro Jahr werden nur ein Drittel der verkauften Batterien wieder zurückgegeben. Der Rest wird, trotz Verbot, über den Hausmüll entsorgt, wodurch schädliche Stoffe wie Nickel, Cadmium und Quecksilber freigesetzt werden. Daher sollten Sie am besten Akkus oder Geräte mit Stromanschluss benutzen.
Zeit für einen Windelwechsel
Ein Kind, das 2,5 Jahre mit 5 Windeln am Tag gewickelt wird, braucht alleine 4.560 Windeln. So fallen im Landkreis Tübingen jährlich gut 9 Millionen Einwegwindeln an, was etwa 2000 Tonnen Restmüll entspricht.
Machen Sie mit beim Windelprojekt des Landkreises Tübingen – Clever wickeln wird belohnt.
Was fehlt?
Sagen Sie uns, was in punkto Abfallvermeidung noch wichtig wäre.