Wöchentliche Leerung der Biotonne

Abfuhr des Bioabfalls im Sommer wieder wöchentlich

Von Mitte Juni bis Mitte September werden die Biotonnen im Landkreis Tübingen wieder wöchentlich geleert.

Die Leerungen finden am gewohnten Abfuhrtag statt, die Uhrzeit der Abfuhr kann sich allerdings in diesem Zeitraum ändern. Die Leerung kann von morgens 6 Uhr bis abends 20 Uhr erfolgen.

Tipps für die Benutzung der Biotonne im Sommer finden Sie als Broschüre zum Bestellen oder als Download unter: www.abfall-kreis-tuebingen.de.

Hier noch einige wichtige Informationen:

Bioabfälle werden kompostiert oder vergoren. Um eine gute Qualität des Komposts und der Gärprodukte zu erreichen, ist es nötig, dass keinerlei Fremdstoffe wie Plastik, Metall, Glas oder Restmüll in die Biotonne gelangen. Hierbei ist zu beachten, dass auch sogenannte “biologisch abbaubare” oder “Biokunststoff” Produkte wie z.B. Kaffeekapseln oder Verpackungen über den Restmüll und nicht über die Biotonne zu entsorgen sind.

Die Verweildauer des Bioabfalls zur Herstellung von Kompost oder Gärprodukten als wertvoller Dünger in den Kompost- und Vergärungsanlagen ist meist zu kurz, um den Biokunststoff abzubauen. So können auch diese speziellen Beutel für Bioabfall die Qualität der Kompost- und Gärprodukte mindern. Idealerweise wird der Bioabfall gleich in Zeitungspapier gewickelt oder man verwendet Papiertüten anstelle von Biokunststoffbeuteln.

Papiertüten und Zeitungspapier helfen auch, die Biotonne trocken zu halten. Das ist im Sommer besonders wichtig, um üble Gerüche zu verhindern. Die Gerüche entstehen durch Gärbakterien, die es, genau wie Fliegenmaden, gerne nass haben. Eine dicke Lage Zeitungspapier oder ein Eierkarton auf dem Tonnenboden sowie Knüllpapier (Tageszeitung, Küchenkrepp, kompostierbare Papiertücher) zwischen den Bioabfällen saugen überschüssige Nässe auf und binden sie. Bitte auf keinen Fall Flüssigkeiten wie Suppen, Soßen oder Getränke in die Biotonne schütten!

Eine Verwertung der Bioabfälle kann problemlos stattfinden, wenn die Bioabfälle ohne Fremdstoffe und möglichst trocken in der Biotonne gesammelt werden. Aus ihnen wird Komposterde und Energie erzeugt, ein perfektes Recycling!

Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Tübingen dankt für Ihre Mithilfe!

 

 

 

 

 

Express-Sonderabfuhren

Der Abfallwirtschaftsbetrieb erweitert sein Angebot – Express-Sperrmüll-Abfuhr und Express-Holzmöbel-Abfuhr

Ein kurz bevorstehender Umzug, bei dem es schnell gehen muss oder kein Platz, um ein altes Sofa stehen zu lassen, wenn das neue schon geliefert wird: Es gibt immer wieder Situationen, in denen Sperrmüll und Holzmöbel schnell entsorgt werden müssen. Dafür gibt es jetzt das neue Angebot des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB), die Express-Sperrmüll-Abfuhr und die Express-Holzmöbel-Abfuhr.

Wie funktioniert die Anmeldung für diese Abfuhren?

Die Anmeldung der Express-Abfuhren ist ausschließlich über die Bürgerdienste auf der Webseite des AWB möglich: Express-Sonderabfuhr bestellen

Nach der Anmeldung wird vom Abfuhrunternehmen der Termin für die Abfuhr per E-Mail mitgeteilt. Die Abfuhr erfolgt innerhalb von vier Werktagen nach dem Eingang der Anmeldung der Express-Abfuhr.

Die Express-Abfuhren sind kostenpflichtig, eine Abfuhr kostet 50 Euro.

Die Bezahlung erfolgt mittels SEPA-Lastschrift. Ein Gebührenbescheid wird nach der Abholung der sperrigen Abfälle zugeschickt.

Gelber Sack – FAQs

Immer wieder melden sich Bürgerinnen und Bürger beim Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Tübingen mit Reklamationen zur Abholung des „Gelben Sackes“.
Für diese Müllart und seine Abholung ist jedoch nicht der Abfallwirtschaftsbetrieb, sondern die Firma ALBA zuständig. Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat Fragen und Antworten zum Gelben Sack zusammengestellt – und informiert insbesondere darüber, wohin man sich bei Reklamationen wenden kann.

FAQs im Überblick

Was sind die Dualen Systeme Deutschland (DSD)?

Im Jahr 1991 trat erstmals die Verpackungsverordnung in Kraft, mit dem Ziel, die Hersteller von Verpackungen in die Pflicht zu nehmen, Verpackungsabfall zu minimieren, das Recycling der Verpackungen zu fördern und ihre Verpackungen zurückzunehmen.
Um dieser Pflicht nachzukommen, wurde von einem Verbund in Deutschland tätiger Unternehmen der Lebensmittel- und Verpackungsbranche der Grüne Punkt, Duales System Deutschland, Gesellschaft für Abfallvermeidung und Sekundärrohstoffgewinnung GmbH gegründet. Es wurde als zweites Entsorgungssystem zusätzlich zum bestehenden öffentlich-rechtlichen Abfallbeseitigungssystem der Kommunen aufgebaut, deshalb der Name „Dual“. In der Zwischenzeit gibt es ein überarbeitetes Verpackungsgesetz mit ambitionierten Sammel- und Recyclingquoten und mehrere Duale Systembetreiber in Deutschland.

Wer organisiert die Sammlung der Gelben Säcke im Landkreis Tübingen?

Die Verantwortung für die Organisation und die Finanzierung der Sammlung, Sortierung und Verwertung der Verpackungen liegt bei dem jeweiligen dualen Systembetreiber. Die Gebiete, für die die einzelnen Systembetreiber zuständig sind, werden für jede neue Ausschreibungsrunde untereinander verlost. Die Ausschreibung der Sammlung erfolgt in
der Regel alle drei Jahre. Die Sammlung, der Transport und die Sortierung der Verpackungsabfälle werden nicht durch die Dualen Systeme selbst durchgeführt, sondern lediglich von diesen organisiert. Sie beauftragen für diese Aufgaben andere Entsorgungsunternehmen. Bis Ende 2023 ist im Landkreis Tübingen die Firma ALBA Neckar-Alb GmbH und Co. KG mit der Sammlung beauftragt.

Wo kann man reklamieren, wenn die Gelben Säcke am Abfuhrtag nicht abgeholt werden?

Die Kontaktdaten zu den Ansprechpartnern befinden sich aufgedruckt auf dem Gelben Sack. Bei Reklamationen zum Gelben Sack kann man sich direkt an die Hotline der Firma ALBA Neckar-Alb GmbH & Co. KG unter der Telefonnummer 0800 2232555 wenden. Dort hört man eine Bandansage. Um die Ansprechpartner zum Gelben Sack im Landkreis Tübingen zu erreichen, muss man die 4 drücken. Alternativ kann man auch eine E-Mail an: neckar-alb@alba.info schreiben.

Wie finanzieren sich eigentlich die Dualen Systeme?

Die Entsorgungsleistungen der dualen Systeme werden über die Lizenzentgelte finanziert, die Handel und Industrie für die Verpackungen bezahlen, die sie in Umlauf bringen, damit diese fachgerecht entsorgt werden. Die Lizenzentgeltstruktur berücksichtigt die tatsächlich anfallenden Entsorgungskosten und richtet sich nach dem verwendeten Material der Verpackungen, deren Gewicht sowie der Stückzahl. Die Hersteller und Vertreiber rechnen die Kosten für das duale System in die Verkaufspreise der Produkte für den Endkunden mit ein.

Wo findet man weitere Informationen?

Informationen zu den Dualen Systemen sowie Tipps zum richtigen Trennen von Müll findet man unter www.muelltrennung-wirkt.de. Auch unter www.abfall-kreis-tuebingen.de informiert der Abfallwirtschaftsbetrieb unter der Rubrik „Entsorgen“, was alles in den Gelben Sack darf und was nicht. Ebenso findet man dort die Abfuhrtermine für den Kreis Tübingen.

Sonderabfuhren bestellen ab 2023 – FAQs

Online-Anmeldung für Sperrmüll-Abfuhren – Der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) erweitert sein Online-Angebot.

Wer sich schon gewundert hat, warum im neuen Abfallratgeber des AWBs keine Abfuhrkarten für die Sperrmüll-, Holzmöbel-, Metallschrott- und Elektroschrott-Abfuhr sind, findet hier die Antwort:

Diese Abfuhren können ab sofort im Landkreis Tübingen auch online angemeldet werden, was dem Wunsch vieler Bürger entgegenkommt. Deshalb gibt es keine Abfuhrkarten mehr, sondern Berechtigungscodes und Wertmarken.

Hier gelangen Sie zur Online-Anmeldung von Sonderabfuhren.

FAQs im Überblick

Wie werden die neuen Berechtigungscodes und Wertmarken zugestellt?

Die Berechtigungscodes und Wertmarken für die Abfuhr von sperrigen Abfällen werden ab 2023 jährlich Ende Januar zusammen mit dem Abfallgebührenbescheid verschickt.

Bewohner von Mehrfamilienhäusern erhalten den Berechtigungscode und die Wertmarken von ihren Hauseigentümern oder Hausverwaltungen. Bei einer Behälter-Gemeinschaft erhält der Gebührenschuldner mit dem Gebührenbescheid den Code und die Wertmarken.

Gewerbebetriebe (z. B. Firmen, Büros, Praxen, Gaststätten, Schulen, Vereine etc.) erhalten mit ihren Gebührenbescheiden keine Wertmarken und Berechtigungscodes, da in ihren Bescheiden keine Gebühren für die Sonderabfuhren bzw. kostenlose Anlieferungen von sperrigen Abfällen im Entsorgungszentrum enthalten sind. Gewerbebetriebe können ihre sperrigen Abfälle kostenpflichtig von privaten Anbietern entsorgen lassen oder unseren kostenpflichtigen Express-Sonderabfuhrservice nutzen.

Wie funktioniert die neue Anmeldung für die Abfuhren der sperrigen Abfälle?

Die Abgabemenge ist – wie in den Vorjahren auch – auf 2 x 2 m3 je Abfallart begrenzt. Dieses Kontingent kann über den Berechtigungscode (online) und/oder über die Wertmarken (postalisch oder Anlieferung im Entsorgungszentrum) ausgeschöpft werden.
Auf der Webseite des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) können die Abfuhren ab sofort über den Menüpunkt Services/Online-Sonderabfuhren angemeldet werden. Hier wird der Berechtigungscode eingegeben und die gewünschte Abholung ausgewählt.
Der Abfuhrtermin wird bei der Online-Anmeldung per E-Mail mitgeteilt.

Kann man die Sonderabfuhren auch weiterhin postalisch bestellen?

Wer keine Möglichkeit hat, die Anmeldung online zu machen, kann die entsprechende Wertmarke ausschneiden und einsenden (entweder auf eine Postkarte aufkleben oder in einem Briefumschlag). Die Adresse, an die die Postkarte geschickt werden muss, findet man auf der Rückseite der Wertmarken.
Wichtig ist, dass beim Einsenden der Wertmarke(n) der Name des Absenders angegeben wird, die Adresse, an der die Abfälle abgeholt werden sollen, die Art und Anzahl der abzuholenden Gegenstände und eine Telefonnummer für Rückmeldungen.
Den Abhol-Termin erhält man vom Abfuhrunternehmen dann ebenfalls postalisch.

Anlieferung von sperrigen Abfällen im Entsorgungszentrum in Dußlingen

Mit den Wertmarken für Sperrmüll und Holzmöbel ist alternativ zur Abfuhr am Wohnort auch eine kostenlose Anlieferung im Entsorgungszentrum in Dußlingen möglich.
Metall- und Elektrogeräte-Schrott können im Entsorgungszentrum auch ohne Wertmarken in haushaltsüblichen Mengen kostenlos abgegeben werden.

Wie kann ich herausfinden, wie viele Sonderabfuhren mir im aktuellen Jahr noch zur Verfügung stehen?

Sie können in den Bürgerdiensten (https://www.abfall-kreis-tuebingen.de/services/zugang-zum-servicecenter) unter dem Menüpunkt „Sonderabfuhren bestellen / Kontingente“ prüfen, welches Kontingent an Sonderabfuhren Sie noch für das laufende Jahr haben.

Wie lange kann ich die Abfuhrkarten 2022 noch nutzen?

Die Abfuhrkarten von 2022 können Sie noch bis inklusive 11.02.2023 nutzen.

Wieso wird das System mit den alten Abfuhrkarten abgelöst?

Das neue System schafft mit der Online-Anmeldung eine zusätzliche und bequemere Möglichkeit der Bestellung von Sonderabfuhren, was dem Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger entspricht.
Über den digitalen Weg funktioniert zudem die Bestellung von Sonderabfuhren sowie die Benachrichtigung über Abholtermine zuverlässiger als über den postalischen Weg.

Wohin wende ich mich bei Fragen zu den Sonderabfuhren?

Bei inhaltlichen Fragen (z.B. welche Gegenstände dürfen bereitgestellt werden), wenden Sie sich bitte an unsere Abfallberatung unter 07071 / 207 1310 – 1315.

Bei Fragen zur Abholung (z.B. zum Abholungstermin, Besonderheiten Abholort, etc.) , wenden Sie sich bitte direkt an den zuständigen Entsorger:
– Für Abholungen in der Stadt Tübingen und in den Tübinger Teilorten an die Kommunalen Servicebetriebe Tübingen unter 07071 / 204 1577.
– Für Abholungen im restlichen Landkreis Tübingen an die Firma Alba unter 07072 / 6004790.

Reparaturführer – Reparieren statt wegwerfen 

Der Abfallwirtschaftsbetrieb Tübingen (AWB) hat seinen Reparaturführer neu aufgelegt und nun online gestellt. Rund 50 Firmen, die im Landkreis Tübingen Reparaturen anbieten und teilweise auch Geräte verleihen, sind im Reparaturführer aufgeführt. Außer Elektro- und Elektronikfirmen, Schuhmachern, Fahrradwerkstätten und vielen anderen findet man auch Firmen, an die man vielleicht gar nicht denkt. Oder wussten Sie, dass man Orientteppiche, Korbmöbel oder Golf-Caddys im Kreis Tübingen reparieren lassen kann?

„Reparieren statt wegwerfen“ scheint ein ganz neues Thema zu sein, brandaktuell im Hinblick auf Klimakrise und Ressourcenschutz. Doch schon 1996 wurde die Broschüre „reparieren statt wegwerfen“ das erste Mal von der Abfallberatung des Landkreises Tübingen herausgegeben, 2004 ging der Reparaturführer dann online!

Außer dem aktualisierten Reparaturführer sind hier auf der Homepage unter der Rubrik „Vermeiden/Reparieren und Leihen“ auch Reparaturcafés im Landkreis Tübingen aufgelistet. Zudem lässt sich unter dem Stichwort „Vermeiden“ noch viel mehr entdecken, zum Beispiel Second-Hand– und Unverpackt-Läden, Umsonstläden, Hausratverwerter und Händler von Gebrauchtwaren.

Eine weiteren Beitrag zum “Vermeiden von Abfällen” bietet die Gebrauchtwarenbörse in unserer Rubrik “Services”. Sie ist eine Online-Verschenk-Börse, die alle nutzen können, die etwas Gebrauchtes suchen oder zu verschenken haben.

Biotonne im Landkreis Tübingen – FAQs

Bioabfälle sind biologisch abbaubare Abfälle pflanzlicher oder tierischer Herkunft, beispielsweise Küchen- oder Gartenabfälle. Zur Sammlung von Bioabfällen steht im Landkreis Tübingen (LK TÜ) die grüne Biotonne im Hol-System flächendeckend zur Verfügung. Ergänzt wird die Biotonne durch einen bei den Gemeindeverwaltungen erhältlichen „Laubsack“. Über diesen können unregelmäßig anfallende Mehrmengen an Bioabfall gemeinsam mit der Biotonne entsorgt werden. Zusätzlich können Grünabfälle auch über ein Bring-System (Häckselplätze, Wertstoffhof) oder im Rahmen der zweimal jährlich stattfindenden Häckselgutabfuhr erfasst und verwertet werden. Sämtliche Sammeltermine können unserem Online-Kalender entnommen werden. Im nachfolgenden Bericht möchten wir Ihnen Hinweise und Fakten zur Biotonne im LK TÜ präsentieren.

FAQs im Überblick

Wie viel kostet die Biotonne eigentlich?

  • Folgende Biotonnen-Größen werden angeboten: 40, 60, 80, 120, 240 L mit einer Behälterjahresgebühr zwischen 50-300 €
  • Die Abfuhr der Biotonne findet 14-tägig statt und im Zeitraum von Juni bis September wöchentlich. Folglich werden über 30 Leerungen pro Jahr über die Jahresgebühr abgedeckt. Mit anderen Worten, ein Volumen von 1.200-7.200 L an Bioabfällen lässt sich über die Biotonne entsorgen
  • Bei 30 Jahresleerungen ergibt dies je nach Behältergröße Kosten zwischen 1-8 € je Leerung
  • Die genauen Gebühren zu Ihrer Biotonne und den anderen Müllarten erhalten Sie auf unserer Website: Privathaushalte, Gewerbebetriebe

Wie werden unsere Biotonnen-Abfälle verwertet?

Im LK TÜ werden alle über die Biotonne gesammelten Bioabfälle stofflich über die Kompostierungsanlagen und/oder über Biogasanlagen in Pfaffenhofen, Singen, Amtzell, Deißlingen und Freudenstadt verwertet. Das bedeutet wiederum, dass sämtliche Bioabfälle auch wieder als Kompost bzw. Dünger rückgeführt werden, vorrangig in die Landwirtschaft. Mit anderen Worten: Schlechte Bioabfallqualitäten wirken sich vor allem negativ auf uns und unsere Umwelt aus.

Trotz verschiedener Aufbereitungsverfahren an den Verwertungsanlagen, ist die sortenreine Sammlung von Bioabfällen (direkt in den Haushalten) daher von entscheidender Bedeutung. Insbesondere kleinste Plastikpartikel (sogenanntes Mikroplastik) sind problematisch. Diese entstehen unter anderem auch dadurch, dass größere Plastikpartikel im Rahmen der Bioabfallaufbereitung weiterzerkleinert werden. Bitte achten Sie daher darauf, dass kein Plastik in die Biotonne gelangt.

Abb. 1: Bioabfälle aus dem Landkreis Tübingen und erfasste Störstoffe.

Darf ich Bioplastik (z.B. kompostierbare Beutel) über die Biotonne entsorgen?

Hierauf antworten wir mit einem klaren „Jein“.

Als zunehmend problematisch sind vermeintlich kompostierbare Produkte oder Tüten auf Basis von Bioplastik zu sehen. Diese Produkte sind nicht einheitlich definiert und es existiert eine Vielzahl von Normen, ab wann bzw. unter welchen Voraussetzungen ein Produkt als „Bio“ bezeichnet werden darf. Fakt ist, dass die momentan auch politisch stark diskutierten biologisch-abbaubaren bzw. kompostierbaren Bioplastik-Beutel zur Sammlung von Bioabfällen an den Verwertungsanlagen einerseits zu Problemen in den Prozessen führen. Andererseits ist die Kompostierbarkeit der Biobeutel oftmals nur unter Laborbedingungen (also genormten Bedingungen), nicht aber in Praxisanlagen oder gar in der Heimkompostierung, möglich. Zweifellos, Biobeutel zur Sammlung von Bioabfällen weisen Vorteile auf – beispielsweise hygienische Aspekte oder auch bei Frost (siehe Frostsack).

Die Verwendung zertifizierter biobasierter, biologisch abbaubarer oder kompostierbarer Beutel ist auch weiterhin im LK TÜ erlaubt (unsere Beutel sind nach DIN EN 13432 zertifiziert und mit dem Keimling-Symbol gekennzeichnet). Dennoch empfehlen wir aus oben genannten Gründen auf die Verwendung von Bioplastik-Beuteln zu verzichten und stattdessen Papiertüten zu verwenden (z.B. auch Papiertüten mit einer Wachsbeschichtung).

Wie viele Biotonnen sind im Landkreis Tübingen im Einsatz?

Derzeit werden im LK TÜ über 30.500 Biotonnen genutzt und durch die zuständigen Entsorgungsfirmen geleert. Auf die Stadt Tübingen (inkl. der Teilorte) entfallen hiervon insg. über 10.600 Biotonnen (35 %). Bei einer typischen Tagesroute werden ca. 1.000 Biotonnen geleert. Zwei Drittel aller Biotonnen des LK TÜ weisen ein Volumen von 40-60 L auf.


Abb. 2: Anzahl und Volumina der Biotonnen im Landkreis Tübingen

Welche Abfallmengen entstehen überhaupt bei uns im Landkreis Tübingen?

1993 wurde die Biotonne im LK TÜ eingeführt. Seither nimmt die über die Biotonne erfasste Abfallmenge stetig zu (Abb. 3). Im Jahr 2020 wurden im LK TÜ insgesamt ca. 10.300 t Biotonne-Abfälle erfasst und der Verwertung (Vergärung, Kompostierung) zugeführt. Auch 2021 setzte sich dieser Trend fort und die Menge an Biotonnen-Abfällen stieg nach aktuellsten Zahlen auf 10.500 t an. Steigende Mengen an Biotonnen-Abfällen gehen in der Regel Hand in Hand mit sinkenden Mengen an Restmüll. Dennoch: Eine aktuelle Hausmüllanalyse[1] für verschiedene Regionen in Deutschland hat gezeigt, dass eine immer noch zu große Menge an Bioabfällen im Restmüll verbleiben. Demnach könnten bis zu 40% des anfallenden Restmülls über die Biotonne entsorgt werden. Für den LK TÜ liegt derzeit keine aktuelle Restmüll-Analyse vor. Dennoch ist davon auszugehen, dass auch in unserem Landkreis die Menge an Biotonnen-Abfällen gesteigert bzw. die Restmüll-Menge weiter reduziert werden kann.

Abb. 3: Im Landkreis Tübingen erfasste Abfallmengen an Rest- und Biomüll (Biotonne) sowie Grünabfällen.

[1] Dornbusch et al. (2020). Vergleichende Analyse von Siedlungsabfällen aus repräsentativen Regionen in Deutschland zur Bestimmung des Anteils an Problemstoffen und verwertbaren Materialien. Umweltbundesamt (Hrsg.). Dessau-Roßlau. Abrufbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/vergleichende-analyse-von-siedlungsrestabfaellen (letzter Zugriff 03.03.2022).

Plastikverpackungen: Abschied nehmen vom Einweg

Haben Sie schon einmal von einem „Brand Audit“ gehört? Das ist eine Aufräumaktion an einem bestimmten Ort, wo Plastikmüll gesammelt, sortiert und nach Firmen gezählt wird. So lässt sich zeigen, welcher Müll die Umwelt verschmutzt. Durch solche Maßnahmen könne die Aufmerksamkeit öffentlich auf die eigentlich Verantwortlichen der Plastikflut gelenkt werden, auf die Unternehmen nämlich, heißt es in „Pack aus! Plastik, Müll und Ich“, einem kostenlosen Sachbuch der Heinrich-Böll-Stiftung für Menschen ab 12 Jahre.

Im Sommer 2020 sollen fast 15 000 Freiwillige aus Gemeinden, Schulen, Jugendgruppen und Umweltverbänden in 55 Ländern bei 575 Brand Audits mitgemacht haben. Sie haben 346 494 Plastikmüll-Einzelteile gesammelt. Davon waren fast zwei Drittel Lebensmittelverpackungen: vor allem Kaffeebecherdeckel und Portionstütchen für Ketchup oder Ähnliches. Neben 63 972 dieser kleinen Tütchen wurden auch 50 968 Plastikflaschen eingesammelt.

Kein Wunder, denn der Kunststoffverbrauch unter den Lebensmittelverpackungen ist bei Getränken am größten. Das liege vor allem an der Dominanz von PET-Flaschen, besonders im Einwegbereich, heißt es aus dem Forschungsprojekt Innoredux der Stadt Heidelberg. Demnach ist im Zeitraum von 2003 bis 2013 die PET-Flaschen-Quote im Haushaltskonsum sogar gestiegen – von 43 auf 76 Prozent.

Dabei gilt die Recyclingquote in Deutschland als vorbildlich. Sie beziffere aber nur den Beginn des Prozesses, so die Forscher, aber nicht die Frage, ob tatsächlich wieder neue Produkte aus dem recycelten Material hergestellt werden. „Von 5,2 Millionen Tonnen Endverbraucherabfall aus Plastik konnten 2017 nur 15,6 Prozent zu Rezyklat zur Herstellung von Kunststoffprodukten wiederverwendet werden. Der Rest wurde energetisch verwertet oder exportiert.“ Verpackungsvermeidung ist also immer noch der beste Weg, um die Umwelt zu schonen.

Der unverpackte Einkauf ist aber oft eine große Umstellung. Einige stürzen sich mit Eifer aufs neue Einkaufsumfeld, andere fühlen sich überfordert, und manche haben Berührungsängste mit dieser ungewohnten Art des Einkaufens. Daher hat der Unverpackt-Verband einen Leitfaden herausgegeben – ein Handbuch, das alle Fragen rund um das unverpackte Einkaufen beantworten soll. Grob läuft es so: Zunächst den mitgebrachten, leeren Behälter wiegen, das Leergewicht (Tara) notieren, dann je nach Wunsch befüllen und schließlich das Füllgewicht (minus Tara) an der Kasse zahlen. Sollten Sie keinen Unverpackt-Laden in Ihrer Nähe haben, können Sie viele der Tipps auch beim Einkauf im (Bio-)Supermarkt um die Ecke anwenden, heißt es im 50-seitigen Leitfaden.

Den Leitfaden erhalten Sie als PDF unter https://unverpackt-verband.de/assets/files/Leitfaden-unverpacktes-Einkaufen-Doppelseiten-reduziert.pdf
Das Buch Pack aus! Plastik, Müll und ich steht für Sie kostenlos zum Download (88 S.) bereit unter https://www.boell.de/de/pack-aus-plastik-muell-und-ich

Tipps für verpackungsarmes Einkaufen:

1Wiederverwendbare Behälter mitnehmen. Nutzen Sie für Ihren Einkauf Mehrwegtaschen, Stoffbeutel, Einkaufsnetze, Transportboxen etc.

2. Verpackungsarme und -freie Angebote wählen. Kaufen Sie so minimal verpackt wie möglich, z.B. Großgebinde statt Einzelverpackungen. Oder gänzlich unverpackt, z.B. loses Obst und Gemüse; oder Brot gleich in den mitgebrachten Beutel.

3Obst und Gemüse schmecken frisch besser. Eine Plastikhülle schützt zwar so manches Gemüse vor frühzeitigem Verderben und Beschädigung beim Transport. Denn ohne angemessene Verpackung würden z.B. Gurken oder auch Brokkoli schnell viel Wasser verlieren. Doch um Plastik zu reduzieren, sollte man lieber zu unverpackten Gurken greifen, auf Regionalität und Saisonalität achten, auf die richtige Lagerung (ca. 12 Grad) und die Gurke schnell verzehren.

4. Unverpackt ist schön verpackt. Es gibt mittlerweile viele Ladenketten, die bereits ein gutes Angebot an unverpackten Produkten anbieten (z.B. https://www.unverpackt.de/ in Karlsruhe). Bringen Sie einfach Beutel und leere Gefäße mit und fragen Sie nach, ob Sie Produkte wie Käse, Fleisch, Müsli und mehr ohne Plastik in die mitgebrachten Behälter packen dürfen. Hier finden Sie eine deutschlandweite Online-Karte für den plastikfreien Einkauf: https://www.bund.net/themen/chemie/achtung-plastik/plastikfasten/plastikfrei-einkaufen/

5. Machen Sie aus Einweg Mehrweg. Beispiel Brötchentüte: Die können Sie sicherlich noch einmal für die nächsten Schrippen verwenden. Also: Saubere Einwegverpackungen einfach mehrmals nutzen.

6Trinkflasche immer dabei. Für Getränkeverpackungen ist der Kunststoffverbrauch am größten. Das liegt vor allem an der Dominanz der PET-Flaschen, besonders im Einwegbereich. Gute Alternative: Nehmen Sie für unterwegs eine eigene Trinkflasche zum Wiederauffüllen mit.

7Pfand-Rückgabesysteme nutzen. Kaufen Sie Pfand- und Mehrwegprodukte regionaler Systeme, z.B. für Getränke, Joghurtgläser und Milchflaschen. Bringen Sie sie möglichst schnell wieder zurück, um viele Umläufe zu erreichen.

(Artikel aus „Umweltbriefe (Ausgabe 06/2021)“ / Autor: Tim Bartels)

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